Mittwoch, 27. Juli 2016

Spielplatz in Neubrandenburg












Neubrandenburg liegt am Tollensesee, Tollenser hieß im Osten seit 1961 der Tilsiter Käse, die ostpreußische Stadt Tilsit war ja 1946 in Sowjetsk umbenannt worden. Unweit von diesem See habe ich gleich zwei Spielplätze entdeckt, die die Spielplatzforschung interessieren dürften. Auf dem Spielplatz "Am Stier" im Kulturpark steht ein einzigartiger steinerner Stier, der mich mit seiner wunderschönen, geschwungenen Form und dem bekletterbaren, hohlen Innenraum an "Tufsen" erinnert, die amorphe Spielplatzskulptur von Egon Møller-Nielsen. Dazu die mit Mosaiksteinen besetzte Oberfläche, die mein ortskundiger Führer "portugiesisch" nannte. Welcher namenlose Gestalter hat dieses Kunstwerk geschaffen? Gab es im Osten noch mehr davon? Gleich daneben steht der Steinelefant, den ein paar Neubrandenburger auf einem Bauhof gefunden und mit Geldspenden restaurieren lassen haben. Er ist 1969 bei der Produktionsgenossenschaft Kunst am Bau in Dresden in Auftrag gegeben worden. Die neue, bunte Mosaikoberfläche finde ich ausgesprochen gelungen. Noch ganz beseelt von diesem Fund kam schon die nächste Sensation, etwas weiter im Park befindet sich ein Spielplatz mit gut erhaltenen Stahlrohrklettergerüsten, und zwar mit Figuren, die ich noch nie gesehen habe, ein Kamel und ein Bulle. Aus welcher Werkstatt stammten die? Ein selten gewordener, vollständiger Kletterpilz mit Dach überrascht da kaum noch. Und auch die Blockhütten stammen noch von vor der Wende, in die große kann man nur steigen, wenn man die Stange hochkommt, das dürfte motivieren.

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